„Im Zentrum der Arbeiten Strohmayers steht somit immer die Figur – sie erscheint allein, in Konstellationen zu zweit oder zu dritt oder als Gruppe aneinander gedrängt und ineinander übergehend, bis zur Unkenntlichkeit der einzelnen Figur verdichtet. Die Einzelfiguren erscheinen als Charaktere, sind Personifikationen, sind unmittelbarer Ausdruck eines Zustandes des Seins. In den Mehrfigurenbildern sind die Gestalten zusammengefügt. Sie bilden eine Situation des Zusammenseins, des gemeinsamen Erscheinens, doch bleibt das wirkliche Geschehen für den Betrachter unbestimmt. Bewegend wird es in den Arbeiten, in denen der Künstler sich den Gestalten derart nähert, dass eine Beziehung, dass Abhängigkeiten, Berührungen zwischen ihnen erkennbar werden, dass die Gestalten in ihrem Fühlen und Handeln beobachtet werden können, dass sie als Reinform eines Innersten auftreten. So stellen die Arbeiten Strohmayers auch ein Wandeln zwischen Distanz und Nähe dar und geben aus verschiedenen Perspektiven den Blick auf Zwischenmenschliches wieder.“ 

Auszug aus: Kristin Funcke, Auftritt der Gestalten. Annäherungen an die Arbeiten von Martin Maria Strohmayer, 2010